BommernDer Empfang fiel herzlich aus - da war die Platzierung auch völlig unerheblich: Als die Step-Aerobic-Nationalmannschaft (gestellt von den „Hot Socks“ des TuS Bommern) am frühen Sonntagmorgen wieder am Sportzentrum am Bommerfelder Ring aufschlug, wartete bereits ein Empfangskommitee.

Bei warmen Croissants und einem eiskalten Gläschen Sekt wurde die Aerobic-Formation um Trainer Jochen Iseke begrüßt, die unter der Woche in Bulgariens Hauptstadt Sofia den zehnten Platz bei der Weltmeisterschaft belegt hatte. „Das war für uns alle ein tolles Erlebnis. Auch ich als Trainer habe von dieser Reise mitgenommen“, erklärte Iseke (38) und meinte damit in erster Linie seine Eindrücke von den teils enorm starken Konkurrenten. Dass es die Bommeraner nicht in die Endrunde gepackt hatten - für den Trainer durchaus zu verschmerzen. „Wir haben unsere Leistung gebracht, das Bestmögliche herausgeholt. Wir können mit uns zufrieden sein“, betonte Iseke. Dass es letztlich Rang zehn von elf gestarteten Nationen wurde, unterstrich, dass es noch etwas aufzuholen gibt. Wenngleich der größte Vorteil der Top-Nationen (Gold ging an die punktgleichen Teams aus Russland und China, Dritter wurde die Mongolei) die besseren Trainingsbedingungen sind. „Das sind fast alles Profis - die müssen sich um fast nichts anderes Gedanken machen“, erklärte Jochen Iseke. Aber: „Wir sind nicht weit dahinter - in der Relation war das völlig okay.“ Bommerns Aerobic-Truppe hatte mit 16,250 Punkten die bislang beste Bewertung überhaupt erzielt - die Weltmeister teilten sich ihre Meriten mit 17,80 Punkten.

Die Woche in Sofia war für die „Hot Socks“ letztlich Anstrengung pur - trainiert wurde an jedem Tag, „für Sightseeing blieb gar keine Zeit. Von Bulgarien habe ich außer dem Hotel und der Halle gar nicht viel gesehen“, so Iseke. Die knapp 18.000 Zuschauer fassende „Arena Armeets“ war zwar nicht annähernd voll besetzt - doch allein die Eröffnungs-Zeremonie (live im bulgarischen TV übertragen) hinterließ einen bleibenden Eindruck.

„Trotz des Wettbewerbs lief alles sehr kollegial und freundschaftlich ab“, schwärmte Jochen Iseke von den gemeinsamen Abenden mit Franzosen, Briten oder Brasilianern. „Ein solches Turnier ist wirklich völkerverbindend - das haben wir in Sofia selbst erfahren dürfen“, merkte der Trainer an. Für ihn geht es jetzt zunächst einmal darum, seine Mannschaft fit zu machen für die Deutsche Meisterschaft am kommenden Samstag (9. Juni) im sächsischen Riesa - und danach wird gleich wieder die nächste Saison geplant.

„Die Kreativität der Top-Nationen ist schon bemerkenswert. In puncto Schwierigkeit ist nicht mehr viel drin bei uns, aber einige andere Sachen können wir schon noch verbessern.“ Schließlich soll die WM in Bulgarien nicht der Abschluss gewesen sein für die Laufbahn der „Hot Socks“, sondern eine Art Wendepunkt für all’ das, was noch folgt.

Iseke jedenfalls würde gerne noch einmal eine solche WM live vor Ort mit seinem Team erleben.

Quelle: WAZ  4. Juni 2012 Oliver Schinkewitz

http://www.derwesten.de/sport/lokalsport/witten/bleibende-eindruecke-fuer-hot-socks-id6732864.html